Immobilienkauf: 10 Fehler, die Sie zehntausende Euro kosten können – und wie Sie sie vermeiden
Es ist Samstagnachmittag, 13 Uhr. Sie stehen mit Ihrem Partner im sonnendurchfluteten Wohnzimmer einer renovierten Altbauwohnung. Frisch geölter Holzboden, dezente Musik, der Makler serviert sogar Kaffee. Alles wirkt perfekt – und Sie sind kurz davor zu unterschreiben.
Aber was, wenn Sie gerade den größten Fehler Ihres Lebens machen?
Obwohl Sie finanziell am Limit kalkulieren. Obwohl Sie die Immobilie nur einmal gesehen haben. Und obwohl Sie keinen Schimmer haben, wie alt das Dach wirklich ist.
Die Wahrheit: Beim Immobilienkauf sind es selten die großen Entscheidungen, die Probleme machen – sondern die kleinen, übersehenen Details.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen 10 konkrete Fehler, die viele Ersterwerber machen, und wie Sie sie gezielt vermeideen – ohne sich von Emotionen, Zeitdruck oder Verkäufertricks überrollen zu lassen.
1. Besichtigung: einmal reicht nicht
Der erste Eindruck zählt – aber beim Immobilienkauf ist der zweite Eindruck entscheidend. Wer eine Immobilie nur ein einziges Mal sieht, erkennt selten alle Schwächen. Vor allem dann nicht, wenn es stressig, emotional oder in der Dämmerung passiert.
Lösung:
Planen Sie mindestens zwei Besichtigungstermine – zu unterschiedlichen Tageszeiten. Bringen Sie zum zweiten Termin unbedingt einen Bausachverständigen oder Architekten mit. Notieren Sie Auffälligkeiten, machen Sie eigene Fotos, nehmen Sie ein Maßband mit.
2. Sanierungsbedarf: gesehen, aber verdrängt
Risse in der Fassade? Keller ein bisschen feucht? „Kriegt man schon hin“. Denken Sie lieber nochmal.
Lösung:
Beurteilen Sie die Immobilie realistisch: Wie alt sind Dach, Fenster, Leitungen, Heizung? Wann wurde zuletzt modernisiert – und was steht bald an? Holen Sie sich eine Sanierungseinschätzung, idealerweise schriftlich. Und: Unterschätzen Sie nie die Folgekosten, gerade bei charmanten Altbauten.
3. Finanzierung: knapp kalkuliert ist doppelt bezahlt
Wer ohne Puffer kalkuliert, tappt in die Schuldenfalle, sobald unvorhergesehene Kosten auftauchen – und die kommen garantiert.
Lösung:
Erstellen Sie eine ehrliche Haushaltsrechnung und rechnen Sie mit einem finanziellen Puffer von 10–15 %. Planen Sie Rücklagen für Möbel, Umzug, Handwerker oder eine kaputte Waschmaschine ein. Ihr Ziel: Stressfrei wohnen – nicht jeden Cent zweimal umdrehen.
4. Finanzierung: zu schnell zur Hausbank
„Ich mach’s über meine Bank, die kennen mich.“ Klar. Aber hat die auch die besten Konditionen am Markt?
Lösung:
Vergleichen Sie mehrere Angebote – nicht nur Zinsen, sondern auch Tilgungsoptionen, Laufzeiten und Flexibilität. Nutzen Sie einen unabhängigen Finanzierungsberater. Selbst ein kleiner Zinsunterschied spart Ihnen tausende Euro über die Jahre.
5. Eigenkapital: zu wenig, zu riskant
100 % Finanzierung klingt bequem – ist aber ein teurer Luxus. Denn die Bank sichert sich mit hohen Zinsen ab.
Lösung:
Ziel: mindestens die Kaufnebenkosten. Das bringt Ihnen bessere Zinsen, mehr Sicherheit und weniger Druck. Falls nötig: Warten Sie lieber ein Jahr länger und sparen gezielt.
6. Vertrag: gelesen, aber nicht verstanden
Viele Käufer vertrauen darauf, dass der Notar „schon alles richtig macht“. Doch Notare sind neutral, nicht Ihr Berater.
Lösung:
Lassen Sie den Kaufvertragsentwurf von einem Fachanwalt für Immobilienrecht prüfen. Achten Sie auf Klauseln zur Gewährleistung, Zahlungsmodalitäten, Altlasten oder Sondernutzungsrechten. Eine schlechte Formulierung kann Sie Jahre später teuer einholen.
7. Lage: unterschätzt, später bereut
Die Wohnung ist super – aber: Wie laut ist es nachts? Gibt’s Parkplätze? Was passiert in der Nachbarschaft in 5 Jahren?
Lösung:
Erkunden Sie die Gegend zu verschiedenen Tageszeiten. Reden Sie mit Nachbarn. Prüfen Sie Bebauungspläne, Infrastruktur, Lärmkarten. Die Lage entscheidet über Lebensqualität – und Wiederverkaufswert.
8. Verliebt gekauft – ohne Verstand
Makler sprechen oft vom „emotionalen Funken“. Aber Häuser sollte man nicht wie Partner aussuchen.
Lösung:
Treffen Sie Entscheidungen auf Basis von Daten, Zustand, Potenzial und Preis, nicht nach Geruch von frischem Brot oder Designerlampe im Flur. Stellen Sie sich die Frage: Würde ich dieses Haus auch kaufen, wenn es leer, kalt und unrenoviert wäre?
9. Nicht verhandelt? Selber schuld
Viele glauben, dass der Preis fix ist – besonders bei mehreren Interessenten. Ist er nicht.
Lösung:
Bereiten Sie sich vor: Listen Sie Mängel auf, vergleichen Sie ähnliche Immobilien, nennen Sie Ihre Gründe sachlich. Legen Sie einen realistischen Zielpreis und eine Schmerzgrenze fest. Selbst 5 % Verhandlungsspielraum bedeuten oft mehrere Monatsgehälter.
10. Nur fürs Jetzt gedacht – nicht für später
Passt das Haus heute? Gut. Aber was ist in 10 Jahren? Kinder? Homeoffice? Barrierefreiheit?
Lösung:
Planen Sie langfristig. Denken Sie an Flexibilität, Erweiterbarkeit, Zukunftssicherheit. Und kümmern Sie sich rechtzeitig um die Anschlussfinanzierung – z. B. mit einem Bausparvertrag oder Forward-Darlehen.
👉 „Nicht die Immobilie muss schnell gekauft werden – sondern die Entscheidung muss richtig reifen.“
Wer Fehler beim Immobilienkauf vermeiden will, braucht Vorbereitung, Wissen und Mut zur kritischen Frage. Lassen Sie sich nicht hetzen – nicht vom Makler, nicht vom Markt, nicht von Ihren Emotionen.
Ihr nächster Schritt:
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