Bausparvertrag abschließen – wo und wie?

Einen Bausparvertrag abzuschließen, ist nicht schwer. Die meisten Banken arbeiten mit einer Bausparkasse zusammen und machen dir gerne ein Angebot. Allerdings hast du hier wenig Vergleichsmöglichkeiten, denn du bekommst in der Regel nur das Produkt der Bausparkasse empfohlen, mit der die jeweiligen Bank zusammen arbeitet. Das muss für dich aber keinesfalls das beste oder günstigste Angebot sein. So arbeiten die Sparkassen mit den Landesbausparkassen (LBS) zusammen, die Bausparkasse Schwäbisch Hall kooperiert mit den Genossenschaftsbanken, die Deutsche Bank wird dir Produkte der BHW Bausparkasse anbieten und und und.

Unser Rat: Bausparen ist manchmal komplexer, als es den Anschein hat. Du solltest genau verstehen, was du abschließt und auf Nummer sicher gehen, wirklich das beste Angebot zu haben. Lass dir deshalb Angebote von einem unabhängigen Finanzierungsberater rechnen! Denn die Unterschiede bei Produkten und Kosten können enorm sein.

Was kostet ein Bausparvertrag?

Wenn du einen Bausparvertrag abschließt, wird in der Regel eine Abschlussgebührt fällig. Die liegt – je nach Bausparkasse und Produkt zwischen 1,0 und 1,6 Prozent deiner Bausparsumme. Angenommen du hast eine Bausparsumme von 300.000 Euro, dann können bis zu 4.800 Euro Abschlussgebühr anfallen. Bei vielen Kassen kannst du diese Abschlussgebühr aber mit deinen ersten Sparraten verrechnen lassen, so dass du das Geld nicht auf einmal hinblättern musst. Hinzu können bei einigen Bausparkassen noch jährlich anfallenden Servicegebühren kommen. Rechne hier – wieder abhängig von der Bausparkasse – mit 10 bis 40 Euro.

Während du deine Bausparsumme ansparst, zahlst du an die Bausparkasse eine zu Vertragsbeginn fest vereinbarte monatliche Sparrate. Deren Höhe ist von deiner vereinbarten Darlehenssumme und der Zeit abhängig, in der du diese ansparen möchtest.

 

Mit Bausparen gelassen in die Zukunft 

In der Darlehensphase zahlst du wieder jeden Monat eine feste Rate, mit der du dein Darlehen tilgst. Das Gute: Auch wenn die Darlehensphase (Link zu Teil 1) erst weit in der Zukunft beginnt, stehen die Zinskonditionen schon zum Abschluss des Vertrages fest. Damit erlebst du keine bösen Überraschungen und hast absolute Planungssicherheit! Denn wenn du eine normale Immobilienfinanzierung wählst, hast du meistens am Ende der Zinsbindungsfrist ein so genanntes Zinsänderungsrisiko. Das trifft zum Beispiel Menschen besonders hart, die in Zeiten absolut niedriger Zinsen eventuell unter 1 Prozent finanziert haben und jetzt zu 4% weiter finanzieren müssen. Um bei unserem Beispiel von 400.000,- Euro zu bleiben: Zahlten die Kunden dafür bei einer Finanzierung von 1% noch gut 333,- Euro monatlich für die Zinsen, liegt die Monatsrate heute bei gut 1000,- Euro mehr – pro Monat! Hinzu kommt noch die Tilgung, was viele, die jetzt eine Anschlussfinanzierung benötigen, in echte Schwierigkeiten bringen kann. Deshalb ist ein Bausparvertrag auch für all diejenigen geeignet, die eine Finanzierung laufen haben und sich vor diesem Zinsänderungsrisiko schützen wollen. Das hast du beim Bausparen nämlich nicht. (Linkt zu Teil 3)

 

Fazit: In Zeiten steigender Zinsen, wie wir sie aktuell sehen, kann ein Bausparvertrag eine gute und attraktive Alternative für deine Immobilienfinanzierung sein. Einen Bausparvertrag kannst du übrigens auch im Finanzierungsmix mit einem Annuitätendarlehen abschließen. Welche Variante für dich am günstigsten und sinnvoll ist, lass dir am besten von einem guten und unabhängigen Finanzierungsberater ausrechnen.

Zurück
Zurück

Geldanlage – was jetzt Sinn macht!

Weiter
Weiter

Wenn der Dauer-Dispo zum Killer wird