Sinkende Immobilienpreise?
Jetzt lohnt es sich zu handeln!
Die Immobilienpreise in Deutschland kannten in den letzten Jahren nur eine Richtung, nach oben. Häuser und Wohnungen waren zuletzt so teuer, dass sich kaum noch ein Normalverdiener eine Immobilie leisten konnte – wären da nicht die extrem niedrigen Zinsen gewesen. Doch die gehören vorerst der Vergangenheit an. Ist der Traum vom eigenen Haus für die meisten jetzt endgültig geplatzt? Nicht ganz, denn handeln lohnt sich wieder!
Es gibt Hoffnung. Denn die steigenden Zinsen beginnen sich auf die Immobilienpreise auszuwirken. Zwar sind die Kaufpreise in den Innenstädten nach wie vor extrem hoch aber auch dort und vor allem in den Randgebieten oder in ländlichen Regionen tut sich was.
Laut einer Studie von Mc Makler sind die Immobilienpreise zwischen Juli und September 2022 im Schnitt um 0,3 Prozent gesunken. Bei den Innenstadtlagen mit am stärksten war der Rückgang in Stuttgart mit minus 1,6%, in Hamburg mit minus 1,2 %, gefolgt von Frankfurt mit 1,1% im Minus. Auch hier der Grund: die stark gestiegenen Zinsen für Immobilienkredite. Um rund 3 Prozent haben die Zinsen in diesem Jahr angezogen. Bei einem Kredit von 500.000 Euro bedeutet das eine um circa 1250 Euro höhere Monatsrate. Das schreckt verständlicher Weise viele davon ab, jetzt eine Immobilie zu kaufen.
Hohe Zinsen, sinkende Nachfrage
Laut oben genannter Studie wirken sich die gestiegenen Zinsen bereits auf das Immobilienangebot aus. Denn das ist seit langer Zeit wieder gestiegen. Den höchsten Anstieg verzeichnet demnach Bayern, mit einem Plus von 25,1 Prozent, vor Hamburg mit Plus 24,1 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit 23,4 Prozent Plus.
Das sich etwas auf dem Immobilienmarkt ändert, ist aber noch nicht bei allen angekommen. So haben viele Verkäufer noch immer extrem hohe Kaufpreisvorstellungen. Was sie dabei übersehen, ist die Tatsache, dass sich viele potenzielle Interessenten bei den gestiegenen Zinsen die Preise nicht mehr leisten können. Dabei sind nicht nur die hohen monatlichen Raten für den Kredit entscheidend. Viele Kreditnehmer versuchen nämlich die monatliche Belastung durch eine niedrige Tilgung abzufedern. Das hat zur Konsequenz, dass sich die Darlehenslaufzeit entsprechend verlängert. So fallen bis zum endgültigen Abbezahlen eines Darlehens schnell mehrere hunderttausend Euro an zusätzlich gezahlten Zinsen an.
Verhandeln lohnt sich wieder
Verkäufer, die ihre Häuser oder Wohnungen zu noch immer extrem hohen Preisen anbieten, verkaufen nicht mehr so schnell wie noch vor einem Jahr. Im Gegenteil, viele bleiben regelrecht auf ihrer Immobilie sitzen. Denn die Käufer sind aus mehreren Gründen vorsichtig geworden. Nicht nur das geänderte Zinsumfeld, auch die unsichere Lage zum Beispiel bei den Energie- und Lebenshaltungskosten bremst sie aus. Wer kaufen will, sollte deshalb die Gunst der Stunde nutzen und verhandeln! Nicht selten sind Verkäufer nach einiger Zeit bereit, mit dem Kaufpreis deutlich runter zu gehen. Durch die niedrigere Darlehenssumme können Käufer so einen Teil der gestiegenen Zinskosten wieder abfangen.
Fallen die Preise noch weiter?
Wie es mit der Preisentwicklung weitergeht, darüber sind sich die Experten nicht einig. Zwar sehen wir im Moment einen leichten Rückgang der Immobilienpreise, ob sich die Entwicklung aber fortsetzt, bleibt fraglich. Denn Wohnraum in Deutschland ist und bleibt knapp. Durch die hohen Energie- und Baustoffkosten wird zudem weniger gebaut. Das dürfte gegen weiter fallende Preise sprechen. Dagegen steht auch zu befürchten, dass die Bauzinsen noch weiter steigen. Wer kaufen will und zu lange wartet, weil er auf weiter fallende Kaufpreise hofft, könnte das später bereuen.