Immobilienkauf in der Rente?
Da geht noch was!
Alle sollten Platz haben: ein eigenes Zimmer für jedes Kind, ein großer Garten, ein Gästezimmer. Aber mit der Zeit gehen die Kinder nach und nach ihre eigenen Wege, und es wird still im großen Haus. Viel zu viele Zimmer und der Garten macht jede Menge Arbeit. Wie schön wäre jetzt eine Wohnung in der Stadt oder einfach ein neues Haus, das den Bedürfnissen im Alter eher gerecht wird.
Genauso geht es einigen unserer Kunden. Manchmal ist das zu groß gewordene Haus noch nicht ganz abbezahlt, oder es reicht nicht zur Finanzierung der neuen schicken Stadtwohnung, oder es soll für die Kinder erhalten bleiben. Dann stellt sich die Frage: Bekomme ich mit Mitte 50 von den Banken überhaupt noch einen Kredit? Die Antwort ist: Ja. Denn ältere Darlehensnehmer werden von den Banken nicht unbedingt anders behandelt als jüngere. Wichtig ist, dass die Einnahmen, wie beispielsweise zukünftige Rentenzahlungen reichen, um die monatlichen Kreditraten problemlos abzuzahlen. Ist das der Fall, steht einem Immobilienkredit im Alter nichts im Weg.
Rentner sind gerne gesehen
Eigentlich wollen die Banken, dass Kredite für Immobilien zu Lebzeiten der Darlehensnehmer abbezahlt sind. Je nach Darlehenssumme kann das für ältere Kreditnehmer aber schwierig werden, da in dem Fall die monatliche Tilgung besonders hoch wäre. Deshalb lohnt hier ein Vergleich. Denn es gibt durchaus Banken, die auch Kredite mit 15 oder 20 Jahren Laufzeit an 80ig Jährige vergeben. Die Banken wissen, dass sie in diesem Fall die Immobilie als Sicherheit im Hintergrund haben. Deshalb ist es bei der Kreditvergabe im Alter wichtig, dass das Kaufobjekt auch einen entsprechenden Gegenwert hat. Viele ältere Menschen haben aber eine gute Bonität und sind deshalb gern gesehene Kunden. Über die Jahre wurde einiges angespart oder sie können eine andere Immobilie verkaufen und den Erlös als Eigenkapital einbringen. Das wirkt sich auf die Zinskonditionen aus, denn die werden attraktiver, je mehr eigenes Geld bei der Finanzierung gestemmt werden kann.
Kinder einweihen
Es ist fast immer von Vorteil, die Kinder bei einem späten Kreditvorhaben mit ins Boot zu holen. Soll die neue Immobilie später wieder verkauft werden oder möchte eines der Kinder einmal selbst dort einziehen? Dann müssen die Kinder entsprechend auch beim Darlehen einspringen. Damit es später nicht zu Missstimmungen kommt, ist es ratsam, solche Schritte gemeinsam zu besprechen.
Von zukünftigen Plänen hängt auch ab, ob der Kredit zum Vorteil für die Erben möglichst schnell getilgt werden soll. Es kann aber auch sein, dass eher eine niedrige Tilgung in Frage kommt, um im Alter finanziell möglichst viele Freiräume zu haben. In diesem Fall ist eine lange Zinsfestschreibung sinnvoll, besonders im aktuellen Umfeld steigender Zinsen.
Viele Ältere gehen nur zur Hausbank
Ein Fehler, den viele ältere Darlehensnehmer machen: Sie lassen sich ausschließlich von ihrer Hausbank beraten. Schließlich ist man schon seit vielen Jahren Kunde und hofft, hier die besten Konditionen zu bekommen. Das wäre eigentlich auch schön, ist aber meistens nicht der Fall. Vor allem dann, wenn die zukünftigen Darlehensnehmer eine gute Bonität haben und über Eigenkapital verfügen, lohnt ein Vergleich richtig. Am besten wendet man sich an einen guten Finanzierungsberater. Der weiß ganz genau, bei welcher Bank ältere Darlehensnehmer willkommen sind und welche die besten Konditionen bietet. Denn es gibt große Unterschiede bei den Angeboten, und Geld hat man in der Regel auch im Alter nicht zu verschenken.