Immobilien und Klimaschutz
Was wird noch gefördert?
Der Ruf nach mehr Klimaschutz beim Wohnen ist berechtigt. Denn Gebäude sind zum Großteil für CO2 Emissionen mitverantwortlich. Allerdings sind die Fördermaßnahmen für energieeffizientes Bauen drastisch reduziert worden. Und kaum einer blickt noch durch, wie jetzt der Stand der Dinge ist.
Wer energieeffizient Bauen oder Sanieren will, muss tief in die Tasche greifen. Einerseits sind die Zinsen seit Jahresbeginn locker um das Dreifache gestiegen. Andererseits sind Baumaterialien so teuer wie nie zuvor und Handwerker knapp.
Hinzu kommt das Wirrwarr um die Fördertöpfe der Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW. Denn die einst günstigen Kredite und Tilgungszuschüsse sind ebenfalls Vergangenheit. Wer finanzielle Hilfe vom Staat will, muss seit Frühjahr diesen Jahres deutlich strengere Kriterien beim Bau erfüllen.
Was wird noch gefördert?
Antragsteller erhalten derzeit nur noch Geld vom Staat, wenn sie die Bedingungen des Programms „EH40-Nachhaltigkeit“ erfüllen. EH40 bedeutet, dass ein Gebäude nur 40 Prozent der Energie verbraucht, die ein gesetzlich definiertes Standardhaus benötigt. Je kleiner die Kennzahl, desto geringer ist der Energiebedarf der Immobilie.
Zusätzlich braucht es das Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen (QNG), was mit Anforderungen an die ökologische Qualität von Gebäuden verbunden ist, etwa die Verwendung schadstoffarmer Baumaterialien.
Die Förderung des EH55-Standards wurde Anfang 2022 beendet, ebenso die Förderung des EH40-Standards ohne Qualitätssiegel. Das neue Programm „EH40-Nachhaltigkeit“ soll bis Jahresende 2022 laufen.
Was sind die weiteren Pläne?
Ab Januar 2023 soll eine neu aufgestellte Förderung greifen. Seitens der Politik wurde eine komplette Überarbeitung der Neubauförderung angekündigt. Im Mittelpunkt des geplanten neuen Programms mit dem Titel „Klimafreundliches Bauen“ sollen die Treibhausgasemissionen im gesamten Lebenszyklus der Gebäude stehen. Details würden noch ausgearbeitet.
Vorteile jenseits der KfW
Trotz steigender Zinsen und eingeschränkter staatlicher Förderung gibt es ein kleines Licht am Ende des Tunnels. Denn immer mehr Banken bieten ihren Kunden Sonderkonditionen, wenn sie sich für ein energieeffizientes Haus oder eine energieeffiziente Wohnungen entscheiden. Der Grund dafür ist das geringere Ausfallrisiko der nachhaltigen Immobilien, was sich in günstigeren Zinskonditionen niederschlägt.
Immer wichtiger: energetisch Sanieren
Besonders im Fokus des Klimaschutzes steht auch die Sanierung von bestehenden Gebäuden. Förderprogramme gibt es beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) sowie bei der KfW. Das Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) etwa fördert Einzelmaßnahmen, wie den Einbau neuer Heizanlagen, die Dämmung von Decken, Wänden oder Dächern aber auch den Einbau intelligenter digitaler Steuerungen, die zum Einsparen von Energie beitragen. Für die Einzelmaßnahmen können bis zu 60.000 Euro Kredit je Wohneinheit beantragt werden, abhängig von den förderfähigen Kosten. Hinzu kommt ein Tilgungszuschuss, dessen Höhe ebenfalls von der jeweiligen Maßnahme bestimmt wird.
Egal ob Sie den Bau oder die Sanierung einer Immobilie planen. Energiesparen lohnt sich in mehrfacher Hinsicht. Denn bei den steigenden Energiepreisen schlagen sich die niedrigen Energiekosten Jahr für Jahr positiv in der Haushaltsrechnung nieder. Zudem kommen wir um die Einhaltung der Klimaziele nicht herum, wenn wir eine Chance haben wollen, dem Klimawandel wirklich etwas entgegenzusetzen.
Brauchen Sie Beratung oder Unterstützung bei der Finanzierung einer energieeffizienten Immobilie? Wir beraten Sie gerne unverbindlich.